Lords of Football: Fußball und Lebens-Simulation in einem
Lebens-Simulationen sind so eine Sache. Entweder man liebt es in ihnen zu versinken, allerlei Kleinigkeiten einzustellen und das Spielgeschehen zu optimieren. Oder man mag eigentlich nur die Idee, beim Pool die Trittleiter zu entfernen. Während sich die Sims noch im Pool befinden. Was passiert aber, wenn Fußball hinzu kommt? Lords of Football.
Lebens-Simulation mit Fußball-Spielern
In Lords of Football geht es darum die eigene Mannschaft in den internationalen Wettbewerb zu führen und dabei die Spieler zu fördern und zu fordern. Denn jeder Spieler hat eine eigene Persönlichkeit, besondere Stärken und Schwächen. Der Mittelstürmer ist vielleicht ein Ass am Ball, kann dribbeln wie ein junger Fußball-Gott, hat aber eine Vorliebe für ausschweifende Parties. Und torkelt mitunter lieber betrunken durch die Stadt, als beim Training zu erscheinen.
Hier muss Einhalt geboten werden, denn nur ein trainierter Spieler ist auch ein guter Spieler. Aber im beschrieben Fall ist es auch schon fast zu spät, denn der Spieler hat wahrscheinlich bereits eine Alkohol-Sucht entwickelt. Hier greift die Lebens-Simulation von Lords of Football. Statt den Spieler möglichst schnell an einen anderen, unglücklichen Verein zu verschachern, wird er zunächst in Rahmen der Vereins-eigenen Klinik betreut. Dort gibt es Selbsthilfegruppen, die der geschundenen Seele dabei helfen, in die harte Realität des Fußball-Alltags zurückzufinden.
Hilft das nichts, muss der Spieler auf den kleinen Platz. Dort bietet Lords of Football die Möglichkeit harte Bandagen aufzufahren und Spieler zu Strafen verdonnern. Spieler mit gefährlich übersteigertem Ego beispielsweise müssen dort Schuhe putzen, bis sie einsehen, dass ihr Verhalten nicht nur ihnen, sondern der gesamten Mannschaft schadet. Rehabilitierte Spieler können dann wieder am Training teilnehmen und so ihre individuellen Stärken ausbauen.
Das Verhalten im Training
Im Laufe des Spiels bietet Lords of Football verschiedene Möglichkeiten, seine Spieler zur Höchstform zu trainieren. Ähnlich wie die Tendenz zu bestimmten Süchten, verfügen die Spieler auch über bestimmte Fähigkeiten. Und bestimmte Positionen im Team erfordern bestimmte Stärken. Diese lassen sich ausbauen, allerdings nicht alle vom Start weg.
Stattdessen beginnt der Spieler in Lords of Football zunächst mit den Grundlagen und bekommt weitere Möglichkeiten freigeschaltet, wenn sich Erfolge einstellen. Hierbei nutzt Lords of Football ein interessantes System. So werden vorrangig die Bereiche ausgebaut, die der Spieler vor allem nutzt. Wer beispielsweise viel Wert darauf legt den Energie-Level der Spieler durch Massagen hoch zu halten, wird sich schon bald über eine ausgebaute Physiotherapie-Einrichtung freuen dürfen. Diese hilft wiederum auch, wenn sich die Spieler im Spiel oder beim Training verletzen.
Die Trainings-Möglichkeiten sind dabei recht vielseitig und bieten, im Lauf des Spiels, verschiedene Möglichkeiten individuelle Schwächen zu beseitigen und Stärken zu fördern. Von der Ball-Behandlung, über die Fähigkeit sich bei hohen Bällen durchsetzen zu können, bis hin zur Leistung des Torwarts zwischen den Pfosten, hat Lords of Football jede Menge zu bieten.
Nach dem Training ist vor dem Spiel
Nach einem harten Trainingstag heißt es dann für die Spieler, sie dürfen in den hoffentlich verdienten Feierabend entlassen werden. Auch dieser Bereich wird in Lords of Football simuliert. So laufen die Spieler beispielsweise in ein Restaurant, in eine Bar oder auch zum lokalen Radio-Sender um dort ein Interview zu geben.
Je nach eigenem Persönlichkeits-Profil zieht es die Profis dabei zu verschiedenen Lokalitäten. Und Spieler die beispielsweise vorrangig ihre Zeit im Club verbringen, tendieren mit der Zeit dazu, nach dem Nachtleben süchtig zu werden. Das schreit dann wiederum nach harten Strafmaßnahmen, was wiederum wertvolle Trainingszeit kostet. Hier gilt es also bereits aktiv zu werden, bevor die Spieler ihre Süchte entwickeln können. Dazu lassen sich beispielsweise verschiedene kulturelle Angebote definieren oder schlicht die einzelnen Spieler auch aus den Lokalen herausholen.
Hier greift ein weiteres Element von Lords of Football, dass man in dieser Form eher aus einer Götter-Simulation kennt. Man kann seine einzelnen Spieler hoch-heben und an beliebigen Stellen wieder absetzen. Gibt es dort für die Spieler etwas zu tun, werden die Spieler es machen. Es sei denn, sie sind gerade bockig und haben grundsätzlich keine Lust. In diesem Fall können einzelne Spieler sogar nach Trainingsende auf dem Trainingsgelände behalten werden, um dann im Zweifel eben alleine Ehrenrunden um den Platz zu drehen.
Was zählt, ist auf dem Platz
Nach jedem Trainingstag, der symbolisch für eine Trainingswoche steht, geht es dann auf den Fußballplatz im Stadion. Hier gibt es verschiedene Wettkämpfe zu bestreiten. Neben dem Liga-Alltag bietet Lords of Football auch eine Art DFB-Pokal sowie einen internationalen Wettbewerb. In der Königsklasse geht es dann darum die stärksten Mannschaften aus anderen Ligen zu schlagen.
In das Spielgeschehen auf dem Platz können Spieler dabei auch direkt eingreifen. So können grundsätzliche, taktische Anweisungen gegeben werden. Das Spielsystem kann eher aggressiv ausgerichtet werden. Mit langen Pässen, über die Seiten, schnellen Kontern sofern nötig und allgemein einem starken Zug auf das gegnerische Tor. Das ermüdet die Spieler in Lords of Football allerdings enorm. Eine Alternative wäre also ein langsames Kurzpassspiel, eine eher defensive Ausrichtung und der Versuch das Spiel über die gesamte Länge von 90 Minuten durch Mürbe-Taktiken zu gewinnen.
Auch direkt im Spielgeschehen kann man als Spieler eingreifen. Hierfür bietet Lords of Football ein Aktions-Menü. Spieler erhalten eine gewisse Menge an verfügbaren Aktionen und können damit sowohl den Ballführenden Spieler als auch seine Mitspieler indirekt steuern. Direkten Einfluss nimmt man in Lords of Football allerdings nicht. Stattdessen sagt man den Spielern, was man von ihnen erwartet und diese versuchen es im Idealfall umzusetzen. Wer auf diesen Fußball-Aspekt allerdings keine Lust hat, der kann die Fußball-Partie auch simulieren lassen.
Lords of Football, das Sims-Spiel unter den Fußball-Managern
Insgesamt geht es die meiste Zeit darum sich um seine Spieler zu kümmern, Die Tendenz geht in Richtung Die Sims, bietet allerdings gleich eine ganze Fußball-Mannschaft, statt nur ein paar Bewohner eines Hauses. Darüber hinaus werden auch keine Möbel ausgesucht, sondern taktische und physische Werte ausgebaut und die Spieler allgemein für anstehende Begegnungen vorbereitet.
Hierfür bietet Lords of Football auch verschiedene Tabellen und Statistiken, die allerdings in einem stressigen Fußball-Alltag mitunter untergehen. Es gibt zwar eine Möglichkeit das Spielgeschehen schneller ablaufen zu lassen, eine Pause-Funktion fehlt jedoch. Man muss so ständig abwägen, ob man tatsächlich die Tabelle oder den Transfermarkt einsehen will oder lieber seinen Spielern hinterherläuft, die sich teilweise wie pubertierende Teenager benehmen.
Weitere Informationen zu Lords of Football
Die Entwickler-Seite zu Lords of Football findet Ihr hier. Wenn Ihr das Spiel auf Steam kaufen wollt, könnt Ihr das hier tun. Zu Lords of Football bietet Trolltest eine Let’s-Play-Reihe, die Ihr hier finden könnt.