Jan
30
2013
Teaser

Bleed im Test (PC)

Zwiespältiger Action-Platformer mit Bullet-Time

Bleed ist ein Action-Platformer, entwickelt von einem einzigen Menschen. Er erzählt die Geschichte von Wryn, einem kleinen Mädchen, das Superheldin werden will. Ihr Weg um dieses Ziel zu erreichen ist schnell erklärt: Mord und Todschlag! Denn Wryn hat sich in den Kopf gesetzt, alle vorherigen Superhelden umzubringen, um deren Platz einzunehmen.

Technik. Grafik und Sound

Das offensichtlichste Merkmal von Bleed ist die Optik. Das Spiel präsentiert sich in einer konsequenten 16-Bit-Optik und versprüht dadurch jede Menge Retro-Charme. Im Gegensatz, beispielsweise zu Droid Assault, überlagert der Entwickler das betagte Grafik-Konstrukt aber nicht mit modernen Spielereien. Wer Bleed spielt erhält 16 Bit. Das gilt sowohl in der Grafik, als auch bei der Hintergrundmusik, die ebenfalls an Klassiker aus der Super-Nintendo-Ära erinnert.

Wenn Ihr mir dabei zuschauen wollt, wie mich Bleed in den ersten Spielminuten komplett überfordert, schaut euch hier den Ersteindruck an.

Kampf und Rätsel

Wer Bleed jedoch auf seine Optik reduziert, macht einen großen Fehler. Spielerisch hat der Titel nämlich spannendes zu bieten. So können Spieler auf Knopfdruck in einen Bullet-Time-Modus wechseln. Das System ist dabei ähnlich, wie beispielsweise in Max Payne. Das Geschehen wird drastisch verlangsamt und man kann sich besser auf eine Situation einstellen. Diese Fähigkeit lässt sich einsetzen um Gegner gezielt abschießen zu können, Gefahren elegant auszuweichen oder auch eine knifflige Sprungpassage zu meistern.

Hinzu kommt eine Dreifach-Sprung-Mechanik. Das bedeutet, nach einem Sprung kann man in der Luft noch dreimal weiterspringen. Und während eines Sprungs kann man sogar die Richtung verändern. Gerade auch in Kombination mit der Bullet-Time-Funktion entkommt man so schwierigen Situationen, die andernfalls praktisch nur schwer schaffbar wären.

Bleed Levelintro

Bleed Levelintro

An Herausforderungen bietet Bleed verschiedene Gegner, mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Sprungpassagen, teilweise auch unter Zeitdruck und andere Situationen, die beim Spieler eigentlich immer schnelle Reflexe in Stresssituationen fordern.

Besonderheiten: Highscore, Freischaltbare Gegenstände und der Spielmodi in Bleed

Level für Level geht es in Bleed eigentlich in erster Linie darum einen möglichst guten Highscore zu schaffen. Dieser bleibt allerdings auf dem eigenen Computer und wird nicht mit Internetlisten abgeglichen. Um einen möglichst guten Punktestand zu erreichen, benötigt man einen guten Multiplier. Je länger man es schafft durch einen Level zu gehen ohne Schaden zu nehmen, desto höher wird auch der Multiplier. Und je höher der ist, desto mehr Punkte gibt es für Abschüsse von Gegnern.

Bleed Sprungschuss

Bleed Sprungschuss

Je mehr Punkte man sammelt., desto mehr Dinge lassen sich im Shop freischalten. Dort findet man verschiedene Waffen, aber auch Lebenspunkte- und Energie-Upgrades, für den Bullet-Time-Modus. Hinzu kommen Charaktere, die man durch erfolgreiches Durchspielen vom Story-Modus in verschiedenen Schwierigkeitsgraden freischaltet. Was im Zusammenhang mit Wryn’s Lebenspunkten noch interessant ist: In den Levels gibt es keinerlei Möglichkeiten Lebenspunkte wiederherzustellen.

Schwierigkeitsgrade

Schwierigkeitsgrade

Das ist besonders in einem der zusätzlichen Spielmodi wichtig. Im Arcade-Modus startet man mit einem Leben und muss nacheinander alle Levels spielen. Stirbt man, beginnt man im Zweifel wieder von ganz vorne. Oder wirft frustriert das Gamepad aus dem Fenster. Der letzte Spielmodus ist der Challenge Mode. Hier können Spieler sich aus allen verfügbaren Bossen und Zwischenbossen Teams mit bis zu drei Gegnern zusammenstellen. Anschließend tritt man gegen alle drei Gegner an, die gemeinsam versuchen den Spieler zu töten. Allerdings kann man auch gegen einen oder zwei Gegner antreten und sogar den Schwierigkeitsgrad verändern.

Die Story in Bleed

Die Hintergrundgeschichte ist ebenso absurd wie interessant erzählt. Ihr erhaltet eine etwas wirre Geschichte von einem kleinen Mädchen, das Superheldin werden möchte. Um Ihr Ziel zu erreichen hat sie sich in den Kopf gesetzt alle bisherigen Helden zu töten. Klingt brutal? Ist es auch. Wryn jedoch ist ein zuckersüßes Geschöpf und steht in hartem Kontrast zur bösen Geschichte. Leider wird der gute Ansatz nicht konsequent fortgesetzt. Zwischen den einzelnen Abschnitten wäre definitiv noch Platz für weitere Story-Abschnitte gewesen. So bleibt es bei einer guten Idee, einem schönen Ende – aber dem bedauernden Gefühl, dass hier eine große Chance für mehr Geschichte leichtfertig vertan wurde.

Genre-Fazit

(Was ist das?)

Platformer: Bleed ist ganz klar ein Platformer. Die meiste Zeit geht es darum irgendwelchen Dingen auszuweichen und dabei möglichst effektiv zu schießen. Leider rutscht der Charakter nach einem Sprung, bei der Landung, noch ein Stück weiter. Dadurch wird das Sprungverhalten mitunter etwas unruhig. Zu massiven Spielbeeinträchtigungen führt das jedoch nicht. Die Bossgegner sind vielfältig und jeder für sich eine individuelle Herausforderung.

Style-Multiplier

Style-Multiplier

Side-Scrolling-Shooter: Die Munition ist endlos und die meisten Gegner, mit Ausnahme der Bosse, sterben relativ leicht. Die Kunst ist es tatsächlich, den gegnerischen Attacken auszuweichen. Das Zerstören von Gegnern ist dabei eher Mittel zum Zweck. Man wird einfach nicht mehr beschossen, wenn der Gegner nicht mehr schießen kann. Man könnte aber auch einfach an den Gegnern vorbeilaufen. Allerdings lässt man in dem Fall die Punkte auf der Strecke.

Gesamtfazit

Bleed ist ein knackig schwerer Platformer mit einer interessanten Spielmechanik. Kleinere Probleme kann das teilweise ungenaue Landen nach einem Sprung bereiten. Aber dieses Problem stellt sich eigentlich nur in einem einzigen Level. Hiervon bietet Bleed ganze Sieben Stück. Das ist nicht viel. Allerdings sind die Levedl unterschiedlich gemacht und bieten unterschiedliche Herausforderungen. Hinzu kommen weitere Spielmodi. Trotzdem ist die Langzeitmotivation für Spieler, die sich nicht immer und immer wieder an einem Level versuchen wollen um noch ein wenig besser zu werden, verhältnismäßig gering. Für passionierte Fans von schnellen Platformern ist Bleed jedoch definitv ein interessantes Stück Software.

Wryn's Waffen

Wryn’s Waffen

Weitere Informationen und die Möglichkeit Bleed zu kaufen, bietet der Entwickler hier auf seiner Internetseite. Interessante Informationen zur Charakterbildung von Wryn, stehen hier im Blog von Bootdisk Revolution. Wer den Entwickler unterstützen möchte, kann hier im Steam Greenlight-Programm für Bleed seine Stimme abgeben.

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