Legends of Aethereus ist ein ambitioniertes Indie-Rollenspiel, ohne allzu großes Budget im Rücken. Das merkt man dem Titel auch an. Trotzdem hat es die eine oder andere Besonderheit – aber auch das eine oder andere Problem, das potentielle Spieler abschrecken könnte.

Was ist Legends of Aethereus?

Das Beste an Legends of Aethereus ist sicherlich das Crafting-System. Hier haben die Entwickler sich wirklich Gedanken gemacht und ein System erschaffen, das euch viel spielerische Freiheit bietet. Ihr entscheidet zunächst, welchen Gegenstand Ihr bauen wollt. Je hochwertiger der Gegenstand, desto mehr Material müsst Ihr investieren.

Anschließend entscheidet Ihr, welches Material Ihr verbauen wollt. Die gleiche Rüstung kann also entweder komplett aus Platin bestehen oder, wenn Ihr nicht genügend von diesem Edelmetall zur Verfügung habt, auch eine Rüstung aus Eisen sein. Je hochwertiger dabei der Rohstoff ist, den Ihr verbaut, umso besser wird auch das Endprodukt.

Das Crafting-System (Screenshot: Legends of Aethereus // ThreeGates)

Hinzu kommt ein interessantes Skill- und Fähigkeiten-System. Zum Lernen und für das Einsetzen von Fähigkeiten braucht Ihr Rohstoffe. Die gleichen Rohstoffe, die Ihr auch in eure Rüstungen verbauen könnt. Wenn Ihr also euren gesamten Vorrat an Eichenholz in einen Schwertgriff investiert, könnt Ihr im Anschluss beispielsweise nicht die Eichen-Speer-Fähigkeit vom Offizier nutzen.

Attribute schließen sich darüber hinaus gegenseitig aus. Ein Charakter mit Stärke auf dem Maximalwert kann beispielsweise keinen Punkt in Geschicklichkeit investieren – und umgekehrt. Das Kampf-System findet in Echtzeit statt, ist aber sehr taktisch gehalten. Es erinnert ein wenig an Hardcore-Rollenspiele wie beispielsweise Dark Souls.

Leider ist Legends of Aethereus aber auch geplagt vom einen oder anderen Problem. So stehen euch beispielsweise nur zwei Charakterklassen zur Verfügung: Der Offizier, als Nahkampf-Klasse. Und der Erfinder, als Fernkämpfer. Wobei Ihr auch hier spielerische Freiheit habt und auch einen auf Nahkampf spezialisierten Erfinder spielen könnt.

Gegner (Screenshot: Legends of Aethereus // ThreeGates)

Außerdem wird das Spiel nur auf englisch, schwedisch und russisch angeboten und die Sprachausgabe ist mitunter etwas merkwürdig. Sprachausgabe hätten die Entwickler eventuell lieber ganz weglassen sollen und stattdessen die Entwicklungszeit in die technische Optimierung stecken.

Mir ist das Spiel gleich mehrfach abgestürzt und im Spiel bin ich immer wieder Gegnern begegnet, bei denen die Wegfindung überhaupt nicht funktionierte. Sie blieben dann an irgendwelchen Bäumen hängen, statt auf mich zuzulaufen.

Eure eigene Statue (Screenshot: Legends of Aethereus // ThreeGates)

Eure Abenteuer erlebt Ihr in Instanzierten Gebieten. Das bedeutet: Ihr bekommt eine Aufgabe und das Rollenspiel schickt euch dann in einen Bereich, der explizit für diese Aufgabe erschaffen wurde. Allerdings könnt Ihr nicht jederzeit speichern. Stattdessen bietet Legends of Aethereus ein Auto-Save-System, das allerdings erst dann speichert, wenn Ihr aus dem Aufgaben-Gebiet wieder raus seid.

Fazit zu Legends of Aethereus

Ich hatte eine gute Zeit in diesem Action-Rollenspiel, trotz der diversen technischen Mängel. Die Grundidee hinter Legends of Aethereus ist spannend und auch sehr gut umgesetzt. Das Crafting-System ist super. Das Kampf-System ist auch recht gut, allerdings mitunter etwas hakelig und sicherlich nicht jedermanns Sache.

Das Luftschiff (Screenshot: Legends of Aethereus // ThreeGates)

Aber das lässt sich wohl pauschal zu Legends of Aethereus sagen. Es spricht eine sehr spitze Zielgruppe an und muss hoffen, dass diese sich nicht von der technischen Präsentation abschrecken lässt. Wie ein ungeschliffener Diamant, der noch verbessert werden sollte.

Weitere Informationen zu Legends of Aethereus

Die Homepage zum Indie-Rollenspiel findet Ihr hier. Wenn Ihr das Spiel auf Steam kaufen und die Entwickler unterstützen wollt, könnt Ihr das hier machen.