Sacred Citadel: Action-Sidescroller mit Rollenspiel-Elementen
Sacred Citadel ist ein Ableger der bekannten Sacred-Action-Rollenspiel-Reihe, bietet aber ein komplett anderes Spielprinzip. So präsentiert sich der Titel in einer Seitenansicht, die Rollenspiel-Elemente sind eher rudimentär und insgesamt ist Sacred Citadel deutlich Arcade-lastiger als andere Spiele der Reihe. Was das Spin-Off sonst auszeichnet, verrät der Artikel.
Sacred Citadel erzählt die Vorgeschichte zu Sacred 3
Fans von Sacred erhalten mit Sacred Citadel einen Ableger, der die Geschichte zwischen Teil Zwei und Drei der Rollenspiel-Reihe erzählt. Die Grimmocs sind weiterhin eine Bedrohung und der Spieler und seine Freunde praktisch der einzige Widerstand gegen die bösartigen Grünhäute. Hier hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon fast schon wieder auf. Denn während die Sacred-Reihe sich bislang durch isometrisch präsentiertes Hack-n-Slay-Gameplay auszeichnete, bietet Sacred Citadel eine Ansicht von der Seite und fordert vom Spieler vor allem Geschicklichkeit und schnelle Reflexe.
Level-Design und die Spielwelt
Wer nicht schnell genug ausweicht wird sich beispielsweise ziemlich schnell an einem der Respawn-Punkte wiederfinden. Diese sind allerdings fair verteilt, da Sacred Citadel sich im Grunde in Form von Abschnitten in den einzelnen Levels präsentiert. Man kommt in einen Abschnitt, erledigt alle Gegner und kann erst dann in den nächsten Abschnitt weiterziehen. Stirbt man, startet man in dem Abschnitt einfach wieder von vorne, in dem man vorher gestorben ist.
Neben dem simplen Überleben bietet Sacred Citadel darüber hinaus auch noch verschiedene Erfolge. Zunächst in Form einer kleinen Punkte-Rechnung am Ende jedes Levels. Je nachdem wie viel Schaden der Spieler verteilt, wie viele Treffer man selbst eingesteckt und wie schnell man durch die Levels gejagt ist, gibt es Punkte. Diese führen dann zu einer Wertung. Darüber hinaus gibt es so etwas wie ein Wett-System. Dort können Spieler beispielsweise behaupten, das nächste Level durchzustehen ohne zu sterben. Gelingt das, gibt es mehr Geld. Gelingt es nicht, verliert man seinen Einsatz.
Geld wiederum lässt sich bei verschiedenen Händlern für Ausrüstung, Kristalle sowie für Tränke ausgeben. Tränke stellen dabei entweder Gesundheit wieder her, ermöglichen schnelleren Zugriff auf Spezial-Attacken oder erhöhen den Schaden. Kristalle wiederum bieten eine zeitlich begrenzte Erhöhung der Statuswerte, können aber als kaufbare Gegenstände nur bedingt überzeugen, da sie in der Release-Version kein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Rollenspiel-Aspekte in Sacred Citadel
Statuswerte sind ein weiterer Punkt. Mit jedem Monster, das man erschlägt, erhält man Erfahrung. Mit genug Erfahrung steigt man eine Stufe auf und kann Punkte in vier Attribute investieren. Besonders interessant ist, dass man in Sacred Citadel seine Erfahrungspunkte nicht verliert, wenn man stirbt. Lediglich für das Punkte-Konto am Level-Abschluss ist das virtuelle Sterben kontraproduktiv.
Gleiches gilt für eventuelle Beute von Monstern. Lässt ein Gegner Beute fallen kann man sie erst aufheben, wenn alle Gegner in einem Abschnitt beseitigt wurden. Stirbt man vorher, bleibt die Beute trotzdem liegen. Allerdings muss man erneut gegen alle Gegner antreten, die der Level-Abschnitt zu bieten hat.
Erneut gegen Gegner antreten ist auch ein gutes Stichwort: Wer will kann Level beliebig oft wiederholen. Beispielsweise um eine bessere Level-Wertung zu schaffen oder um Erfahrungspunkte zu sammeln.
Die Welt zu Deinem Vorteil
Sacred Citadel bietet neben der Kampf-Action auch kleinere Sprung-Passagen. Hier kommt es zumeist darauf an, die Doppel-Sprung-Fähigkeit der Charaktere einzusetzen. Darüber hinaus können Spieler in Sacred Citadel mitunter mit der Umgebung interagieren. So gibt es explosive Fässer die aktiviert werden können oder auch Baumstamm-Pendel, die man gegen Gegner einsetzen kann. Wer jedoch nicht aufpasst, schadet sich damit auch selber.
Auch sehr interessant: Mitunter verfallen Grimmoc-Krieger in eine Art Blutrausch und stapfen dann nur noch blind vor Wut vorwärts und schlagen auf alles ein, was ihren Weg kreuzt. Auf alles! Selbst Verbündete nehmen dann Schaden von den brutalen Kriegern. Hinzu kommt: Man kann die Gegner auch durch die Gegend und gegen andere Gegner schleudern. Die nehmen dann ebenfalls schaden oder gehen zu Boden und werden so zu leichteren Zielen für verheerende Boden-Attacken.
Multiplayer im Online- oder Splitscreen-Koop
Sacred Citadel kann man mit bis zu drei Spielern im Koop spielen. Das Spiel bietet hierfür eine Online-Möglichkeit oder auch eine “Splitscreen”-Variante. Auch auf dem PC können Spieler sich auf Wunsch vor einem Gerät versammeln und auf einem Bildschirm spielen.
Im Grunde bietet der Multiplayer allerdings nur eine Erweiterung des Einzelspieler-Bereichs. Auf Zusammenarbeit abgestimmte Aufgaben, wie beispielsweise in Trine 2, gibt es in Sacred Citadel nicht. Allerdings kann man durchaus das Kampfverhalten aufeinander abstimmen. Wenn beispielsweise ein Spieler den Krieger spielt und die Gegner auf einer Seite des Bildschirms hält, können Fernkämpfer von der anderen Seite unbehelligt feuern.
Die Beute wird im Mehrspieler-Bereich von allen geteilt. Alle Klassen nutzen die gleiche Ausrüstung und die gleichen Waffen. Mit Ausnahme der besonderen Waffe für Spezialangriffe, wie dem mächtigen Zweihänder vom Krieger oder dem Tambourin der Schamanin. Tränke und Objekte, die Lebenspunkte wieder auffüllen, können ebenfalls von allen eingesammelt werden. Eingesammeltes Geld hingegen wird allen Charakteren einzeln gut-geschrieben. Der Tausch einzelner Gegenstände ist allerdings in der Release-Version nicht möglich.
Dadurch wird eine gewisse Absprache notwendig und auch ein gewisses Vertrauen unter den Spielern. In diesem Zusammenhang ist es fast schon schade, dass die Entwickler eine Funktion eingebaut haben, in der man zufällig mit irgendwelchen Fremden zusammenspielen kann. Neben der Möglichkeit einem öffentlich frei zugänglichen Spiel beizutreten, bietet Sacred Citadel aber auch die Möglichkeit zu privaten Spielen, ausschließlich zusammen mit Freunden.
Ganz frei von Fehlern ist der Mehrspieler-Bereich in der Release-Version allerdings nicht. Beim Test reagierte das Spiel beispielsweise auf den Versuch mit zwei gleichen Charakteren (zwei Jägern) zu spielen, mit einem unkommentierten Spielabbruch. Außerdem ließen sich Waffen, die ein Spieler fallen-gelassen hatte, vom anderen nicht aufnehmen. Hier bleibt zu hoffen, dass die Entwickler nachbessern.
Was allerdings gut funktioniert ist die Integration von Charakteren mit niedrigerem Level in einen Spielstand von einem Charakter mit höherem Level. Der Stufenaufstieg ist zu Beginn rasant, wodurch der Spieler mit dem niedrigen Level schnell zu seinen Freunden aufschließen kann. Außerdem wirft das Spiel dem Spieler mit niedrigem Level im Regelfall direkt in den ersten Gegner-Gruppen zwei Waffen vor die Füße, damit dieser nicht mit den Stufe-1-Waffen kämpfen muss.
Weitere Informationen zu Sacred Citadel
Die Publisher-Seite von Deep Silver (einem Unternehmen von Koch Media) findet Ihr hier. Wenn Ihr euch über das Entwickler-Studio Southend Interactive informieren wollt, könnt Ihr das hier tun. Die Steam-Seite zu Sacred Citadel findet Ihr hier.
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