Der First-Person-Shooter Sniper Ghost Warrior 2 schickt euch als Scharfschütze in verschiedene Gebiete auf der ganzen Welt. Diesmal haben die Entwickler dafür Action gegen Stealth-Einlagen getauscht. Ob das eine gute Idee war, und ob das Spiel Spaß macht, verrät der Artikel. 

Allgemeine Informationen zu Sniper Ghost Warrior 2

Entwickelt wird Sniper Ghost Warrior 2 vom polnischen Entwicklungsstudio City Interactive. Anders als beim ersten Titel der Scharfschützen-Reihe erhalten sie diesmal Publisher-Unterstützung von Ubisoft. Die Macher setzen bei der Entwicklung auf die CryEngine 3, die unter anderem auch in den Science-Fiction-Shootern Crysis 2 und 3 zum Einsatz kommen. Allerdings ist Sniper Ghost Warrior 2 kein klassischer Shooter, da der Spieler ausschließlich als Scharfschütze agiert.

Hintergrundgeschichte

Als Spieler folgt man dem US-Soldaten Colde Anderson, der in verschiedenen Gebieten überall auf der Erde eingesetzt wird. Der alles umspannende Plot sind dabei mehrere mächtige Männer, deren Hintergründe und Ambitionen teilweise erst im Laufe der Geschichte ersichtlich werden. Es geht um mächtige Waffen und skrupellose Machthaber. Dabei springt die Geschichte des Spiels gerne zwischen verschiedenen Zeiten hin und her und arbeitet mit Hinweisen auf Geschehnisse, die eigentlich zeitlich bereits zurückliegen, die Spieler aber erst in späteren Missionen selbst erleben können.

Technik: Grafik und Sound in Sniper Ghost Warrior 2

Die Level-Architektur des First-Person-Shooters ist sehr gelungen. Man erkennt direkt, dass die Entwickler mit einer starken Engine arbeiten konnten. Mitunter trüben jedoch schwache Texturen und optisch immer gleichen Gegner-Typen den ansonsten guten Gesamteindruck. Die Ruinen einer vom Krieg zerstörten Stadt oder ein malerisches Waldgebiet, werden aber malerisch schön in Szene gesetzt. Die Entwickler haben zudem noch ein Grafik-Update für PC-Spieler versprochen. Dadurch soll beispielsweise DirectX-11-Support nachgereicht werden, der in der Release-Version noch fehlte.

Zielhilfe

Sound-technisch macht Sniper Ghost Warrior 2 ebenfalls einen guten Eindruck. Die Scharfschützen-Gewehre klingen schlüssig, die Gegner unterhalten sich stilecht in ihrer jeweiligen Landessprache und Kriegswirren und andere Hintergrundgeräusche schaffen ein passendes Setting.

Besonderheiten des First-Person-Shooters

Ein häufiger Kritikpunkt des ersten Teils der Scharfschützen-Serie waren die Level-Abschnitte, in denen man nicht als Scharfschütze tätig war. Diese haben die Entwickler darum in Sniper Ghost Warrior 2 konsequent aus dem Spiel verbannt. Mitunter enstehen so unfreiwillig komische Situationen. Beispielsweise wenn Cole Anderson sich darüber beschwert nur eine Waffe mit wenigen Kugeln zur Verfügung zu haben, sich aber hartnäckig weigert ein Sturmgewehr aufzuheben.

Dschungel-Szenario

Insgesamt tut es Sniper Ghost Warrior 2 aber durchaus gut, dass die Entwickler auf spektakuläre Standard-Shooter-Aspekte verzichten. Dadurch bekommt das Spiel spannende Momente in denen man versucht den Gegnern auszuweichen,. Statt in Rambo-Manier einfach auf sie zuzulaufen.

Allerdings ist Sniper Ghost Warrior 2 stark gescripted. Die Levels sind darüber hinaus sehr linear aufgebaut und man wird wie an einem roten Faden durch die Levels geführt. Hinzu kommt, dass man häufig genug exakt vorgegeben bekommt, welche Ziele für den idealen Weg nacheinander ausgeschaltet werden sollten. Auf dem leichten und mittleren Schwierigkeitsgrad sogar noch unterlegt mit einer riesigen Zielmarkierung. Missverständnisse ausgeschlossen.

Fernglas

Ambitionierte Spieler sollten sich sowieso am schweren Schwierigkeitsgrad versuchen. In dem Fall muss man sich mit dem System eines Scharfschützen-Gewehrs auseinandersetzen. Die einzelnen Anzeigen und Markierungen bekommen dadurch eine echte Bedeutung und das Wissen darum entscheidet im Zweifel über Sieg oder Niederlage.

Kill-Cam oder Bullet-Cam

Zwischenfazit der ersten Spielstunden

Als Scharfschützen-Shooter macht sich das Spiel durchaus gut und weiß durch eine interessante Mischung aus Stealth-Situationen und verschiedenen Scharfschützen-Szenarios zu gefallen. Die Spielwelt sieht darüber hinaus wirklich schön aus, hat aber kleinere grafische Aussetzer.

Nachtsichtgerät

Allerdings bietet Sniper Ghost Warrior 2 dem Spieler nur wenig Freiheiten, die ein Scharfschütze im Kampfeinsatz eigentlich benötigt um effektiv arbeiten zu können. Stattdessen hangelt man sich an einem vorgegebenen, roten Faden entlang und folgt so der Geschichte und dem Level-Aufbau. Die Geschichte ist insgesamt nett erzählt, steht sich aber durch die teilweise wirren zeitlichen Wechsel mitunter selbst im Weg und macht spätere Geschehnisse vorhersehbar.

Stealth

Wer nach einem Titel mit mehr Realismus und weit mehr Bewegungsfreiheit sucht, sollte sich den Taktik-Shooter ArmA 3 anschauen. Wer jedoch Lust auf einen Hollywood-Shooter mit genauen Vorgaben und einem Schwerpunkt auf Scharfschützen-Tätigkeit hat, erhält mit Sniper Ghost Warrior 2 einen soliden – wenn auch nicht herausragenden – First-Person-Shooter.

 Weitere Informationen zu Sniper Ghost Warrior 2

Hier findet Ihr die Entwickler-Seite von City Interactive mit weiteren Informationen zum Spiel. Die Info-Seite zu Sniper Ghost Warrior 2 beim Publisher Ubisoft, könnt Ihr hier finden. Wenn Ihr euch den First-Person-Shooter bei Steam holen wollt, findet Ihr hier die Seite dazu.